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Bezirksversammlung im Schnelldurchlauf

War es das Wetter oder die Fußballeuropameisterschaft? Wie dem auch sei, die Bezirksversammlung ging am 21. Juni in nicht einmal zwei Stunden über die Bühne. Viele kontroverse Themen gab es aber auch nicht.

So soll der Dauerbrenner Tempo 30 in der Justus-Brinckmann-Straße (Drucksache XIX 733) auf Antrag der SPD-Fraktion und der GAL sowie mit Zustimmung der Linken Thema im Verkehrsausschuss werden. Die CDU war dagegen, die FDP und die Piraten enthielten sich. Einstimmig beschloss die Bezirksversammlung den Vorstoß der SPD (Drucksache XIX 732), das Lichtwarkhaus besser auszulasten, indem es für alle interessierten Gruppen zur Verfügung gestellt wird. Der Hinweis auf AQtivus wurde dafür entfernt. Ebenfalls einstimmig gingen Anträge zum Wegereinigungsverzeichnis (Drucksache XIX 736) und zum Statusbericht OpenPlenum-Nachfolgesystem (Drucksache XIX 730) durch. Letzteres soll dafür sorgen, dass alle Drucksachen der Bezirksversammlung für alle Bürger bequem im Internet abrufbar sind.

Bergedorfs Integrationsbeauftragter bleibt!

Jorge Birkner, Bergedorfs Integrationsbeauftragter

Jorge Birkner, Bergedorfs Integrationsbeauftragter

Nach über einem Jahr zäher Bemühungen auf unterschiedlichster Ebene haben nun das Bezirksamt Bergedorf und die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration eine gemeinsame Lösung gefunden, um die Stelle des Bergedorfer Integrationsbeauftragten weiter zu finanzieren. Jorge Birkner wird also seine gute Arbeit für zwei weitere Jahre fortsetzen können.

Das ist auch ein Erfolg der SPD-Fraktion Bergedorf, die bereits im August 2011 einen entsprechenden Antrag (Drucksache XIX 211) in der Bezirksversammlung gestellt hatte und auch danach stets am Ball geblieben ist. Besonders zu danken ist zudem den Migrantenselbstorganisationen, die ihrerseits deutlich gemacht haben, wie wichtig die Arbeit des Integrationsbeauftragten ist. Und last but not least ist der unermüdliche Einsatz von Bergedorfs Bezirksamtsleiter Arne Dornquast hervorzuheben, der von Beginn an klar gemacht hat, dass die Integrationspolitik für ihn einen hohen Stellenwert hat, und der sich entsprechend hartnäckig gegenüber den Hamburger Stellen für die Fortführung der Position des Integrationsbeauftragten eingesetzt hat. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle für ihren Einsatz gedankt. Gute Integrationspolitik wird es auch künftig im Bezirk Bergedorf geben!

Bleibt Bergedorfs Integrationsbeauftragter?

Die Bezirksversammlung am 31. Mai beschäftigte sich zunächst mit dem Unfalltod eines Mädchens am Allermöher See. Im Rahmen der Bürgerfragestunde teilte Bezirksamtsleiter Arne Dornquast mit, dass eine dauerhafte Rettungsstation kurzfristig nicht realisierbar sei, weil sie 300.000 Euro kosten würde. Hingegen solle es innerhalb der nächsten zwei Wochen eine provisorische Lösung an dem Badesee geben. Die Bezirksversammlung verabschiedete zudem einen SPD-Antrag (Drucksache XIX_712) dazu einstimmig und unter Beteiligung aller Fraktionen.

Großen Raum nahm auch der Tätigkeitsbericht des Bezirksamtes für das Jahr 2011 ein. Interessant waren dabei die Aussagen des Bezirksamtsleiters zum Bergedorfer Integrationsbeauftragten Jorge Birkner, dessen Arbeit von Dornquast ausdrücklich gelobt wurde. Er zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass die zum Ende dieses Monats auslaufende Stelle verlängert werden wird. Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Werner Omniczynski, forderte ergänzend die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI) dazu auf, ihren Teil zum Erhalt der Stelle beizutragen.

Die restlichen auf der Tagesordnung stehenden SPD-Anträge zur Mittleren Bille (Drucksache XIX_698) und zur Wasserrutsche im Bille-Bad (Drucksache XIX_697) wurden ebenfalls einstimmig verabschiedet. Gleiches gilt für den SPD-Änderungsantrag (Drucksache XIX_711) zu einem Antrag der Linken zur Kinderarmut.

Jugenddemonstration in der Bezirksversammlung

Die geplanten Kürzungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit haben die Angestellten und jugendlichen Nutzer der Einrichtungen auf die Barrikaden bzw. vor das Bergedorfer Rathaus getrieben. Mit beschrifteten Pappkartons blockierten sie am 26. April die Eingänge, um die Bezirksabgeordneten am Betreten des Gebäudes zu hindern. Der friedliche Protest setzte sich im Sitzungssaal in Form einer Bürgerfragestunde fort, die zu einer längeren, kontroversen Debatte über Sinn oder Unsinn der geplanten Kürzungen in Zeiten der Schuldenbremse führte. Die Bezirksversammlung reagierte darauf mit einem einstimmig angenommenen Antrag (Drucksache XIX_622) von FDP und SPD, mit dem der Senat aufgefordert wird, die Kürzungen für ein Jahr durch Minderausgaben beim Bildungs- und Teilhabepaket auszugleichen.

Eine zweite größere Diskussion entspann sich über Anträge der CDU zur Zukunft der Bezirksverwaltung. Auch in diesem Bereich erfordert das ab 2020 geltende Schuldenverbot Einsparungen, die aber nach dem Willen von SPD und FDP/Piraten maßvoll und vertretbar sein sollen. Ein entsprechender Änderungsantrag (Drucksache XIX_650) wurde mehrheitlich angenommen.

Einstimmig verabschiedete die Bezirksversammlung eine gemeinsame Erklärung (Drucksache XIX_621) fast aller in der Bezirksversammlung vertretener Parteien zur Woche des Gedenkens und gegen rechtsradikale Umtriebe in Bergedorf. Leider schloss sich die CDU wegen kleinkarierter Bedenken dem Aufruf nicht als Antragsteller an. Dennoch verteilten SPD, CDU, GAL und Linke die Erklärung am 28. April gemeinsam auf dem Hasse-Platz.

Alle weiteren Initiativen der SPD-Fraktion gingen einstimmig durch. So soll es keine Zentralisierung der Sportstättenverwaltung geben (Drucksache XIX_620), das Bildungs- und Teilhabepaket im Ausschuss vorgestellt werden (Drucksache XIX_619), die Dekadenstrategie für den Hamburger Sport im Sportausschuss erkläutert werden (Drucksache XIX_615), die Parkplätze in der Boberger Niederung erneuert werden (Drucksache XIX_618) und Wirtschaftlichkeits- und Konstenberechnungen bei städtebaulichen Wettbewerben eingefordert werden (Drucksache XIX_616). Überdies wird die „Weltreise“ finanziell unterstützt (Drucksache XIX_614).

Bezirksversammlung fordert Verkehrskonzept für Bergedorf

In der Bezirksversammlungssitzung am 29. März wurde intensiv über Verkehrsthemen diskutiert.

Der Umbau der Kreuzung Bergedorfer Straße und Vierlandenstraße sorgte für hitzige Diskussionen in der Bezirksversammlung.

Der Umbau der Kreuzung Bergedorfer Straße und Vierlandenstraße sorgte für hitzige Diskussionen in der Bezirksversammlung.

Aufhänger war dabei die geplante Umgestaltung der Kreuzung Vierlandenstraße und Bergedorfer Straße, über deren Sinn oder Unsinn heftig gestritten wurde. Die SPD betonte dabei, dass wegen in der Zunkunft anstehender Verkehrs- und Bauprojekte nur jetzt ein Umbau der Kreuzung möglich sei. Zudem werde sich die Verkehrssituation an diesem Knotenpunkt für alle Verkehrsteilnehmer verbessern. Die CDU befürchtet hingegen ein Verkehrschaos. Einig waren sich aber alle Parteien darin, dass Bergedorf ein Verkehrskonzept braucht.

Auch die geplante Fußgängertreppe an der Serrahnbrücke auf der CCB-Seite wurde kontrovers diskutiert. Während FDP und GAL sie mit 95.000 Euro für zu teuer hielten, verwiesen SPD, CDU und Linke darauf, dass die Brücke für Fußgänger, die zum Bahnhof wollten, absolut notwendig sei. Mehrheitlich wurde der Bau der Brücke dann auch genehmigt.

Für Ärger sogte die geplante Verlagerung der bezirklichen Betreuungsstelle nach Hamburg-Mitte. Aufgrund einer Regelungslücke im Bezirksverwaltungsgesetz kann das für die bezirklichen Betreuungsstellen zuständige Bezirksamt Altona alleine entscheiden, ob es in einem Bezirk die Stelle dicht macht oder nicht. Diese undemokratische Entscheidungsbefugnis wurde von allen Rednern kritisiert. Die Verlagerung der Bergedorfer Betreuungsstelle sei eine Verschlechterung für die Bürger. Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende kündigte für die April-Sitzung einen Antrag an, mit dem die beschriebene Regelungslücke im Bezirksverwaltungsgesetz geschlossen werden soll.

Wesentlich ruhiger verlief die Abstimmung über die diversen Anträge. So wurde der SPD-Antrag zur Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik (Drucksache XIX_568) im Innenausschuss mit großer Mehrheit angenommen. Bei nur einer Enthaltung ging der SPD-Antrag zur Benennung des nördlichen Bahnweges (Drucksache XIX_567) einstimmig durch. Und die beiden SPD-Initiativen zur Sportanlage Sander Tannen (Drucksache XIX_565) und zum Behinderten-WC im Bergedorfer Bahnhof (Drucksache XIX_566) wurden vom gesamten Haus gebilligt.

Bezirksversammlung für Zwangsarbeiter-Mahnmal

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat in ihrer Sitzung am 23. Februar in einer Aktuellen Stunde über das am Kampdeich geplante Mahnmal zu Ehren der ehemaligen Bergedorfer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter diskutiert (siehe auch das Bergedorf-Extra vom Februar 2012). Alle Redner waren sich einig, ein solches Mahnmal zu wollen, kritisierten aber auch die Planungen. So sei der im August 2011 vom Bergedorfer Stadtparlament einstimmig verabschiedete Antrag nicht gänzlich umgesetzt worden. Die stellvertretende Bezirksamtsleiterin Angela Braasch-Eggert bestätigte, dass unter anderem wegen Arbeitsüberlastung und Zeitdruck einiges schief gelaufen sei. Das Amt bemühe sich aber um eine Lösung. Dass das Mahnmal wie geplant im Rahmen der Woche des Gedenkes am 15. April um 14 Uhr am Kampdeich enthüllt werden kann, ist nun aber fraglich. Vermutlich muss mit einem Modell vorlieb genommen werden.

Eine längere und kontroverse Diskussion gab es zum Plan der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASI), die Mittel im Bereich der offenen Kinder- und Jugendarbeit um 10% zu kürzen. Das würde für Bergedorf allein für 2012 ein Minus von 82.000 Euro bedeuten mit der Konsequenz, dass vermutlich eine Jugendeinrichtung komplett geschlossen werden müsste. Während nun der Jugendhilfeausschuss in einer Stellungnahme die Kürzungen kategorisch abgelehnt hatte, erklärte die SPD-Fraktion in einem eigenen Antrag (Drucksache_XIX_538), die Sparmaßnahmen seien „aus
fachlicher Sicht nicht zu rechtfertigen“ und die BASFI möge doch andere Bereiche zum Sparen finden. Der notwendigen Haushaltssanierung wollte sich die SPD aber ebenso wenig verschließen wie die FDP. Beide Parteien beschlossen daher den SPD-Antrag.

Die dritte große Diskussion gab es zum geplanten Umbau der Kreuzung Bergedorfer Straße und Vierlandenstraße (siehe auch das Bergedorf-Extra vom Februar 2012). Die CDU-Fraktion wollte die Planungen für 2012 auf Eis legen, weil angeblich noch Fragen offen seien. Die Mehrheit der Bezirksversammlung aus SPD, GAL und Linkspartei sah das hingegen anders und lehnte den entsprechenden CDU-Antrag ab. Baubeginn wird vermutlich im Sommer sein.

Einstimmig wurden hingegen die SPD-Anträge zum Parken in Bergedorf (Drucksache_XIX_517) und zur städtebaulichen Voruntersuchung Moorfleet (Drucksache_XIX_505) beschlossen, letzterer bei drei Enthaltungen von FDP und Piratenpartei.

Bergedorf-Extra, Februar 2012: Neues aus der Bezirksversammlung:

In der neuesten Ausgabe ihres Flugblatts Bergedorf-Extra berichtet die SPD-Fraktion Bergedorf über die letzte Sitzung der Bezirksversammlung. Dabei geht es zum einen um die Debatte über das Mahnmal für die ehemaligen Bergedorfer Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, das am Kampdeich aufgestellt werden soll. Zum anderen beleuchtet die Fraktion die Hintergründe der geplanten Umgestaltung der Kreuzung Bergedorfer Straße und Vierlandenstraße.

Probleme mit parkenden Autos in Bergedorf angehen!

Wer hat das noch nicht erlebt? In vielen kleineren, aber auch größeren Straßen im Bezirk Bergedorf kommt es immer wieder zu Problemen mit verkehrswidrig oder unglücklich geparkten Autos. Sie versperren Rettungswege oder machen das Manövrieren mit dem eigenen PKW zum Glücksspiel. Dieses Problem will die SPD-Fraktion nun angehen. In einem Antrag zum „Parken in Bergedorf“ (Drucksache XIX_517) wird der Verkehrsausschuss aufgefordert, zusammen mit der Polizei am Beispiel von drei Straßen die beschriebenen Probleme zu lösen. Es handelt sich dabei um die Justus-Brinckmann-Straße, den Harnackring und den Fanny-Lewald-Ring. Über den Antrag entscheidet die Bezirksversammlung in ihrer Sitzung am 23.02.2012 ab 18 Uhr in öffentlicher Sitzung im Rathaus Bergedorf, Wentorfer Straße 38. Dann wird auch ein weiterere SPD-Antrag (Drucksache XIX_505) beraten, der eine städtebauliche Voruntersuchung für die „Moorfleeter Wanne“ fordert.

Das neue Bergedorf-Extra ist da!

Die SPD-Fraktion Bergedorf hat ein neues Bergedorf-Extra veröffentlicht. In ihrem regelmäßig erscheinenden Flugblatt, das auch an den Infoständen verteilt wird, informiert die SPD-Fraktion über wichtige Tagesordnungspunkte der letzten Sitzung der Bezirksversammlung Bergedorf.

Themen dieses Flugblatts sind die Forderungen nach einem kommunalen Wahlrecht für Ausländer und nach einem barrierefreien Busbahnhof sowie die Verteilung der Bezirkssondermittel für das Haushaltsjahr 2012.

Bezirksversammlung will kommunales Wahlrecht für Migranten

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat sich in ihrer Sitzung am 26. Januar 2012 dafür ausgesprochen, dass in Hamburg ein generelles kommunales Wahlrecht für Migranten eingeführt wird. So solle der Hamburger Senat eine Bundesratsinitiative starten, um das kommunale Wahlrecht für Nicht-EU-Bürger im Grundgesetz, Artikel 28, Absatz 1, zu verankern. Hintergrund ist, dass in Bergedorf mehrere Tausend Menschen leben, die zwar brav ihre Steuern zahlen, aber nicht darüber entscheiden dürfen, was mit ihren Steuern geschieht, weil sie eine Staatsbürgerschaft eines Nicht-EU-Staates besitzen und daher nicht wahlberechtigt sind. Dieser Initiative der Linken schlossen sich die Fraktionen der SPD, GAL und FDP/Piraten an, nur die CDU stimmte dagegen.

In weiteren Anträgen sprach sich die Bezirksversammlung unter anderem aus für eine bessere Kooperation mit den schleswig-holsteinischen Randgemeinden, für die Fortschreibung der Radverkehrsstrategie und für die Aufnahme des Werner-Neben-Platzes in das Wegereinigungsverzeichnis. Einstimmig wurden zwei Anträge der SPD-Fraktion angenommen, mit denen sie die Barrierefreiheit des Bergedorfer Bahnhofes verbessern und im Ausschuss für Wirtschaft, Arbeit und Verbraucherschutz über das Hamburger Familiensiegel sprechen will.

Außerdem beschloss die Bezirksversammlung die Verteilung der Sondermittel für das Jahr 2012. Dabei wurden mehr als 30 Organisationen im Bezirk mit insgesamt über 70.000 Euro gefördert.