Bezirksversammlung Bergedorf beschließt Rahmenbedingungen für Wohnungsbau im Gleisdreieck Mittlerer Landweg

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat in ihrer Sitzung am 25. Februar mit den Stimmen der SPD-Fraktion und Abgeordneten der Grünen die Rahmenbedingungen beschlossen für den Bau von 780 Wohnungen für Flüchtlinge im Gleisdreieck Mittlerer Landweg (Drucksache 20-0687). „Damit schaffen wir die Voraussetzungen, dass das neue Quartier im Gleisdreieck gelingen kann“, erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Paul Kleszcz nach der Abstimmung.

Zentraler Punkt ist dabei die Reduzierung der Belegungsgröße der Wohnungen von ursprünglich rund 4.000 auf jetzt 2.500 Personen. 60% der Wohnungen sollen mit Familien, 40% mit Wohngruppen alleinstehender Flüchtlinge belegt werden. Zudem sollen die Wohnungen vorrangig von Personen bezogen werden, die bereits in Unterkünften im Bezirk Bergedorf leben und eine langfristige Aufenthaltsperspektive haben. Diese Maßnahmen entschärfen ein mögliches Konfliktpotential erheblich.

Die Bezirksversammlung bekennt sich zu ihrer Verantwortung, für 2016 im Bezirk die not-wenige Zahl an Plätzen für die öffentlich-rechtliche Unterbringung von Flüchtlingen zu schaffen. „Wir wollen dafür sorgen, dass die Erstaufnahme in der Kurt-A.-Körber-Chaussee schnellstmöglich geschlossen wird“, betonte Paul Kleszcz. „Wir können und dürfen Menschen nicht dauerhaft in Baumärkten unterbringen“.

Zugleich hat die Bezirksversammlung die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Gleisdreieck beschlossen. In dessen Rahmen soll mit Hilfe eines breiten Beteiligungs-prozesses geklärt werden, welche zusätzliche soziale Infrastruktur für das Vorhaben benötigt und sichergestellt werden muss. An dem Beteiligungsprozess sollen u.a. die Bevölkerung, der Betreiber Fördern & Wohnen, der Investor des Vorhabens, der Verein Bergedorfer für Völkerverständigung, Sportvereine, Handwerkskammer, WSB, Schulen und Jugendhilfeträger beteiligt werden, um eine größtmögliche Einbeziehung aller relevanter gesellschaftlicher Kräfte zu erreichen. Das Bezirksamt wurde mit der Erarbeitung eines entsprechenden Konzeptes beauftragt.

Da die Wohnungen im Gleisdreieck nach ca. 15 Jahren dem allgemeinen Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden sollen, sollen im Rahmen den o.g. Beteiligungsprozesses Konzepte entwickelt werden, wie die heterogene Belegung der Wohneinheiten gelingen kann.

Zudem sollen Stadt und Investor für das Quartier Maßnahmen für nachhaltige Klima- und Umweltstandards und eine sozialverträgliche Umsetzung entwickeln. Dazu gehören auch Gründächer mit Photovoltaikanlagen und die Beheizung des gesamten Planungsraums über ein Blockheizkraftwerk mit Nahwärmenetz.

Außerdem hat die Bezirksversammlung SPD-Anträge zur Verkehrsberuhigung an der Randersweide und der Nettelburger Straße (Drucksache 20-0720), zur Unterbringung von Flüchtlingen in Umlandgemeinden (Drucksache 20-0721.1), zur Sanierung des Bergedorfer Schlosses (Drucksache 20-0722), zur Förderung des freiwilligen Engagements für geflüchtete Menschen auf lokaler und bezirklicher Ebene (Drucksache 20-0723), zum Studiengang Holzwirtschaft (Drucksache 20-0725), zu Geld für Sprachkurse in Bergedorf-West (Drucksache 20-0726.1) und zur Aufstockung der Unterhaltungsmittel für die Brücken in Neuallermöhe (Drucksache 20-0727) beschlossen.

Lohbrügger Markt wird endlich umgebaut!

Während in der Bezirksversammlung am 28.01.2016 wieder leidenschaftlich über die geplanten Flüchtlingswohnungen im Gleisdreieck Mittlerer Landweg diskutiert wurde, ging die eigentliche Meldung des Tages ein wenig unter. Das Bezirksamt teilte nämlich mit, dass das Bürgerbegehren gegen den Umbau des Lohbrügger Marktes gescheitert ist! Damit kann in diesem Jahr endlich die seit Jahren diskutierte Aufwertung des südlichen Teils des Lohbrügger Marktes zu einem modernen Stadtplatz erfolgen. In dem Zusammenhang wird die Freiwillige Feuerwehr noch zusätzliche Stellplätze für die Privatwagen der Einsatzkräfte bekommen. Für die SPD-Fraktion begrüßte der verkehrspolitische Sprecher Nils Springborn diese positive Entwicklung als Aufwertung des Stadtteils Lohbrügge.

Ansonsten beschloss die Bezirksversammlung einstimmig die Vergabe der Sondermittel 2016 (Drucksache 20-0704). Ebenfalls einstimmig wurde der SPD-Antrag zum Sonnenschutz für die neue Sporthalle der Schule Richard-Linde-Weg (Drucksache 20-0683) angenommen. Zudem wurde der Museumsbeirat neu gewählt. Künftig sind dort Geerd Dahms, Norbert Deiters, Torkild Hinrichsen, Susanne Kutz und Petra Niemeyer vertreten. Stellvertreter ist Michael Bornhöft.

 

Flüchtlinge im Gleisdreieck Mittlerer Landweg

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat in ihrer Dezember-Sitzung klar Stellung bezogen zu den Plänen des Hamburger Senates, im Gleisdreieck Mittlerer Landweg rund 800 Wohnungen zu bauen, um dort rund 3.000 Flüchtlinge unterzubringen. In einem Antrag hatte die CDU den Senat aufgefordert, seinen diesbezüglichen Beschluss rückgängig zu machen, allerdings ohne ernsthafte und realistische Alternativen aufzuzeigen. Entsprechend lehnte die Bezirksversammlung den Antrag mit 21:19 Stimmen ab. Die Planungen am Gleisdreieck können also weitergehen.

Ansonsten war die „Weihnachts-Sitzung“ wie üblich kurz. Der einzige SPD-Antrag auf der Tagesordnung mit der Forderung, die Bemessungsgrundlagen für die ärztliche Versorgung in Bergedorf anzupassen (Drucksache 20-0656), wurde einstimmig in den Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration zur weiteren Beratung überwiesen. Außerdem beantragte die Bezirksversammlung bei der Bürgerschaft etwas mehr als eine Million Euro, um einige Ideen der Stadtwerkstatt Serrahn 2030 umzusetzen. Damit soll der alte Bergedorfer Hafen aufgewertet werden.

Dütt un dat in der Bezirksversammlung

Sehr unterschiedliche Themen wurden von der Bezirksversammlung am 26. November behandelt. Zum eine ging es um Geld, denn die Verteilung der Mittel aus dem Quartiersfonds wurde beschlossen. Dabei geht es immerhin um rund 140.000 Euro. Den größten Teil davon erhalten die Bürgerhäuser mit rund 75.000 Euro. 20.000 Euro sind für die Fortführung des Kiezläuferprojektes vorgesehen. Und 10.000 Euro gibt es für einen Verfügungsfonds für den Stadtteilbeirat Lohbrügge, der über das Ende der Quartiersentwicklung 2015 hinaus fortgeführt werden soll. Zum anderen wurde ein Sonderausschuss Flüchtlingsunterkünfte und Unterbringung von Wohnungslosen eingesetzt, der sich insbesondere um die geplanten Wohnungen für Flüchtlinge im Gleisdreieck Mittlerer Landweg kümmern soll. Dazu gab es auch einige Fragen von Anwohnern in der Öffentlichen Fragestunde sowie zahlenmäßig großen Besuch auf der Zuschauertribüne.

Anträge wurden auch beraten, darunter zwei von der SPD zur Verschmutzung der Entwässerungsgräben in Nettelnburg (Drucksache 20-0634) und zum Dialog Bürgerhausentwicklung (Drucksache 20-0637), die beide einstimmig angenommen wurden. Schließlich wurde auch eine ablehnende Stellungnahme zu dem Plan des HVV verabschiedet, die Buslinie 12 durch Nettelnburg fahren zu lassen, statt Lohbrügge mit Neuallermöhe zu verbinden.

Verkehrsfragen im Zentrum der Bezirksversammlung

Die Bezirksversammlung Bergedorf beschäftigte sich in ihrer Sitzung am 29. Oktober 2015 verstärkt mit Verkehrsfragen. So wurden allein von der SPD-Fraktion Anträge zu einem Piktogramm am „Zollamtsbogen“ (Drucksache 20-0583), zur Verlegung der Fußgängerampel Am Beckerkamp 12-40 (Drucksache 20-0578) und zu Standorten für das Stadtrad (Drucksache 20-0584) jeweils einstimmig beschlossen, während die Anträge zu Haushaltsmitteln für Bordsteinabsenkungen und Maßnahmen zur Barrierefreiheit (Drucksache 20-0581) und zum Wartehäuschen an der Bushaltestelle Heidkampsredder (Drucksache 20-0574) jeweils in den Verkehrsausschuss überwiesen wurden.
Natürlich durfte auch die Flüchtlingsfrage nicht fehlen. So wurde beschlossen, einen Sonderausschuss für Flüchtlingsunterkünfte einzurichten. Ein entsprechender SPD-Antrag (Drucksache 20-0572.2) wurde in den Hauptausschuss überwiesen. Die neuen Wohnungen im Gleisdreieck Mittlerer Landweg sollen nach dem Willen der Mehrheit zudem nur moderat mit Flüchtlingen belegt werden (Drucksache 20-0596.1).
Am Ende wurde auch noch beschlossen, dass ein bezirkliches Entwicklungsprogramm für Bergedorf (Drucksache 20-0582.1) erstellt werden soll, um die Wohnungsbauentwicklung im Bezirk voranzutreiben.

 

Bezirksversammlung diskutierte nicht nur über Flüchtlinge

Die Bezirksversammlung Bergedorf beschäftigte sich in ihrer Sitzung am 24. September nicht nur mit dem aktuell alles beherrschenden Flüchtlingsthema. So forderten die Abgeordneten einstimmig die Hamburger Behörden auf, für die Sicherheit der 2. Deichlinie zu sorgen und insbesondere am Moorfleeter Deich tätig zu werden (Drucksache 20-0543.1). Ebenfalls einstimmig soll zusammen mit den Marktbeschickern geprüft werden, ob die Ausweitung der Marktzeiten des Bergedorfer Wochenmarktes am Freitag eine gute Entscheidung war oder nicht (Drucksache 20-0526.1). Natürlich ging es auch um Flüchtlinge. Hier forderte das Bezirksparlament auf Antrag der SPD-Fraktion mehrheitlich einen Masterplan Mittlerer Landweg, um die dort geplante Flüchtlingssiedlung gut umsetzen zu können. Und die Bezirksversammlung will ein neues Netzwerk für die Jungenarbeit schaffen. Demgegenüber lehnte sie abermals den Wunsch nach einer Videoüberwachung am Bergedorfer Bahnhof ab.

Flüchtlinge zentrales Thema der Bezirksversammlung

In der Sitzung der Bezirksversammlung am 27. August dominierte das Flüchtlingsthema. So beschlossen die Abgeordneten eine Stellungnahme der SPD-Fraktion, die der Umwandlung der Zentralen Erstaufnahme Sülzbrack in eine Wohnunterkunft zustimmt. Mit großer Mehrheit bzw. einstimmig schlug die Bezirksversammlung der Fachbehörde vier Flächen vor, auf denen 2016 Flüchtlingsunterkünfte eingerichtet werden könnten (Drucksache 20-0512). Auch der SPD-Antrag zu Potenzialflächen für öffentliche Unterbringung im Wohnungsbaustandard 2016 wurde mehrheitlich angenommen.

Ebenfalls mehrheitlich verlangte das Bezirksparlament auf Antrag der SPD-Fraktion eine öffentliche Veranstaltung zu den Windkraftanlagen in Curslack. Einstimmig beschlossen die Abgeordneten noch einen SPD-Antrag zum Bebauungsplan Holtenklinker Straße.

Flüchtlinge wieder Thema in der Bezirksversammlung

In der Bezirksversammlung wurde am 25. Juni wieder über Flüchtlinge debattiert. So beschlossen die Abgeordneten auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig zu prüfen, ob Räume der Schule Ernst-Henning-Straße für Angebote für Flüchtlinge der Unterkunft Brookkehre genutzt werden können. Einstimmig befürwortete das Bezirksparlament auch Koordinationstreffen der Flüchtlingshilfe und auf Initiative der SPD auch eine Prüfung der Folgenutzung von Pavillons der Schule Friedrich-Frank-Bogen. Dort könnte u.a. die bezirkliche Kleiderkammer einziehen, die insbesondere für Flüchtlinge da sein soll.

Einstimmig wurde auch der Vorstoß der SPD-Fraktion zur neuen Beteiligungsform der öffentlichen Plandiskussion beschlossen, die bürgerfreundlichere Planungsverfahren bei Bauvorhaben ermöglichen soll, damit interessierte Bürger mehr Mitwirkungsmöglichkeiten bekommen. Einig war sich das Gremium auch bei dem SPD-Antrag zu WA-Bindungen im öffentlichen geförderten Wohnungsbau. So wurden die Punkte 1 und 3 beschlossen und Punkt 2 an den Stadtentwicklungsausschuss zur Beratung überwiesen. Nur bei der Kultur für alle wollte die Linke nicht ganz mitmachen und enthielt sich zu den Punkten 2 bis 4.

Asyldebatte in der Bezirksversammlung

Die Sitzung der Bezirksversammlung am 28. Mai stand ganz im Zeichen der Flüchtlingssituation in Bergedorf. Die CDU hatte dazu eine Aktuelle Stunde angemeldet, um ihr vermeintliches Flüchtlingskonzept für Hamburg zu präsentieren. Dieses basiert aber im wesentlichen auf repressiven Maßnahmen gegen Flüchtlinge, die angeblich das Asylrecht missbrauchen würden. Alle anderen Fraktionen machten deutlich, dass der Ton die Musik mache und das Fischen nach Stimmen am rechten Rand der CDU nicht helfen werde. Für die SPD-Fraktion erklärte ihr Vorsitzender Paul Kleszcz, dass die SPD darauf setze, den Flüchtlingen schnell zu helfen und eine Bleibeperspektive zu geben und so Integration möglich zu machen. Mittel- und langfristig sollten die Flüchtlinge in normalen Wohnungen untergebracht werden. Dies sahen auch die anderen Fraktionen so, mit Ausnahme der CDU.

Die destruktive Haltung der CDU in der Flüchtlingsfrage wurde auch deutlich, als es um die Erweiterungen der Unterkunft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge am Billwerder Billdeich und der Wohnunterkunft an der Brookkehre ging. Beide Male lehnte die CDU dies mit fadenscheinigen Begründungen ab. Dabei muss den Menschen jetzt geholfen werden, damit sie nicht in Zelten übernachten müssen. Dies sah die Bezirksversammlung in beiden Fällen mehrheitlich ebenso wie die SPD und verabschiedete entsprechende Stellungnahmen, die von der SPD eingereicht worden waren.

Einigkeit herrschte hingegen weitgehend bei der Frage der Zusammenlegung des Bergedorfer mit dem Wandsbeker Finanzamts in der Nordkanalstraße in Hamburg. Hier forderte die Bezirksversammlung, dass diese Pläne der Finanzbehörde nicht zu Lasten der Servicequalität für die Bergedorfer Steuerzahler gehen dürfe. Völlig unstrittig war dann auch der Antrag der SPD-Fraktion zur Erneuerung der Fahrbahnmarkierungen auf dem Reinbeker Redder, der einstimmig angenommen wurde.

Bezirksversammlung: Gemeinsame Erklärung zum Kriegsende

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat am 30. April eine gemeinsame Erklärung zum 70. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges sowie der Befreiung der Konzentrationslager (Drucksache 20-0398) einstimmig verabschiedet. Darin spricht sich das Bezirksparlament für ein friedliches Miteinander in Bergedorf aus und erteilt jeglicher Form von Rassismus eine Absage. Diese Erklärung wurde dann auch von allen Fraktionen der Bezirksversammlung bei einem gemeinsamen Infostand am 02. Mai auf dem Hasse-Platz verteilt.

Auch die beiden weiteren SPD-Anträge zum Friedhof Bergedorf und zu den Versorgungsanschlüssen im Bergedorfer Hafen wurden einstimmig verabschiedet.