Ein Hospiz für Bergedorf?

Die Bezirksversammlung Bergedorf hat in ihrer Sitzung am 29. August einstimmig einen Antrag der SPD-Fraktion beschlossen, mit dem der Bezirksamtsleiter aufgefordert wird zu prüfen, ob und wo im Bezirk Bergedorf ein Hospiz errichtet werden könnte und wer als Betreiber in Frage käme. Ein solches Hospiz wäre eine notwendige Ergänzung für die Betreuung schwerstkranker Menschen im Bezirk. Denn das nächste Hospiz befindet sich in Geesthacht, zu weit weg für Betroffene und ihre Angehörigen.

In einem zweiten Antrag schlug die SPD-Fraktion einen Entwicklungsdialog Bethesda Krankenhaus vor. Dabei geht es darum zu prüfen, wie und ggf. wo sich das Bethesda Krankenhaus erweitern und entwicklen kann. Auch dieser Antrag wurde einstimmig beschlossen.

Zu Beginn der Sitzung war es zu einem Sturm im Wasserglas gekommen, als insbesondere CDU und Linke versuchten, im Rahmen einer aktuellen Stunde den möglichen Umzug der Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW) von Lohbrügge nach Oberbillwerder zu skandalisieren. Tatsächlich zeigte sich in der Diskussion eine erschreckende Unkenntnis der beiden Parteien bei dem Thema. Ob die HAW umzieht, ist zunächst einmal eine Entscheidung der Einrichtung selbst. Dann hat sich der Bezirksamtsleiter dafür stark gemacht, dass bei einem Umzug der HAW diese im Bezirk Bergedorf verbleibt. Und der Masterplan Oberbillwerder sieht genau so eine Nutzung auch vor. Im übrigen hat die HAW mittels eines Gutachtens festgestellt, dass eine Sanierung der jetzigen Gebäude bei einem Kostenrahmen von 140 Millionen Euro unwirtschaftlich wäre. Kurzum, das alles hätten die genannten Parteien wissen können, zogen es aufgrund von Unkenntnis aber vor, viel Wirbel zu veranstalten, der jedoch mangels Faktenbasis in sich zusammenfiel. Tja, dumm gelaufen!